Digitale Aktenführung für Immobilien: Die besten Tools und praktischen Best Practices 2025
Nov, 12 2025
Stellen Sie sich vor, Sie brauchen den letzten Mietvertrag für eine Wohnung, die vor drei Jahren vermietet wurde. Sie suchen in einem Kellerraum voller Aktenordner, blättern durch Stapel Papier, fragen Kollegen, ob sie den Vertrag gesehen haben - und nach 45 Minuten finden Sie ihn doch nicht. Das ist nicht nur frustrierend, das ist teuer. In der Immobilienverwaltung kostet jede verlorene Stunde Geld. Und das, obwohl es heute digitale Aktenführung gibt - ein System, das alle Unterlagen einer Immobilie an einem Ort sammelt, suchbar macht und rechtssicher archiviert.
Was ist eine digitale Immobilienakte?
Die digitale Aktenführung für Immobilien ist kein bloßes Scannen von Papier. Es ist ein strukturiertes System, das alle Dokumente einer Immobilie - von Mietverträgen über Baupläne und Gutachten bis hin zu Abrechnungen und E-Mails - digital erfasst, kategorisiert und verknüpft. Jedes Dokument bekommt Metadaten: Datum, Objekt-ID, Typ, Verantwortlicher, Gültigkeitsdauer. Das macht die Suche nicht nur schnell, sondern auch zuverlässig.
Im Gegensatz zu einem einfachen Cloud-Speicher wie Google Drive oder Dropbox, wo Dateien willkürlich abgelegt werden, bildet die digitale Akte eine klare Hierarchie: Eine Akte für jedes Objekt, darin Vorgänge wie „Mietvertrag 2023“, „Heizungsersatz 2022“ oder „Sanierung Balkon“. Jeder Vorgang enthält dann die zugehörigen Dokumente. Keine doppelten Dateien. Kein Durcheinander.
Professionelle Systeme wie AKTEFIX®digital oder d-velop Connect verbinden sich mit bestehender Immobiliensoftware. Wenn ein Mieter eine Reparatur meldet, wird automatisch die zugehörige Mietakte aufgerufen - inklusive aller bisherigen Schriftwechsel, Rechnungen und Gutachten. Das spart nicht nur Zeit, sondern vermeidet auch Fehler durch fehlende Informationen.
Warum ist digitale Aktenführung heute unverzichtbar?
Die Papierakte ist ein Relikt aus der Zeit vor dem Internet. Sie braucht Platz, ist schwer zu teilen, verliert sich leicht und lässt sich nicht durchsuchen. Wer heute noch mit Aktenordnern arbeitet, verliert nicht nur Zeit - er verliert auch Kontrolle.
Ein Beispiel: Eine Wohnungseigentümergemeinschaft muss jährlich die Hausgeldabrechnung vorlegen. Wer die Originalunterlagen nicht findet, riskiert rechtliche Probleme. Digitale Akten hingegen sind rechtssicher archiviert - nach BGB und GoBD. Sie lassen sich jederzeit als Ausdruck oder PDF vorlegen, und die Authentizität ist nachweisbar.
Und es geht nicht nur um Compliance. Mieter erwarten heute digitale Kommunikation. Wer eine Reparatur meldet, will einen Status, nicht eine Telefonwarteschleife. Mit digitaler Aktenführung können Sie innerhalb von Minuten antworten - mit einem Link zum entsprechenden Dokument, einer Kopie der letzten Abrechnung oder dem Gutachten zur Heizungsanlage.
Laut einer Branchenumfrage von 2023 reduziert digitale Aktenführung die Bearbeitungszeit von Mieteranfragen von durchschnittlich 48 Stunden auf unter 4 Stunden. Das ist kein kleiner Vorteil - das ist ein Wettbewerbsvorteil.
Welche Dokumente gehören in die digitale Immobilienakte?
Nicht alles, was auf Papier existiert, muss digitalisiert werden. Aber die wichtigsten Dokumente schon. Hier ist eine klare Liste, was in jede digitale Akte gehört:
- Mietverträge (alle Versionen, inkl. Anlagen)
- Wohnungsübergabeprotokolle
- Heizkosten- und Hausgeldabrechnungen
- Wartungs- und Reparaturprotokolle
- Baupläne, Sanierungsunterlagen, Gutachten (z. B. Energieausweis, Schimmelpilzgutachten)
- Rechnungen für Handwerker, Versicherungen, Dienstleister
- Schriftverkehr mit Mietern, Verwaltern, Behörden
- Genehmigungen (Baugenehmigung, Denkmalschutz, Lärmschutz)
- Verträge mit Dienstleistern (Hausmeister, Reinigung, Winterdienst)
- Protokolle von Wohnungseigentümerversammlungen
Was nicht dazugehört: persönliche Notizen, unsortierte E-Mails, alte Prospekte. Hier hilft eine klare Regel: Wenn ein Dokument rechtliche, finanzielle oder betriebliche Relevanz hat - dann digitalisieren. Alles andere kann weg.
Die besten Tools für digitale Immobilienakten 2025
Nicht jedes System ist für jeden geeignet. Hier eine Übersicht der führenden Lösungen, die in Österreich und Deutschland im Einsatz sind:
| Tool | Beste für | Integration | Speicherbedarf pro Akte | Rechtssicherheit |
|---|---|---|---|---|
| AKTEFIX®digital (Version 4.2) | Wohnungseigentümergemeinschaften, große Verwaltungen | DATEV, d-velop, ImmobilienScout24 | ca. 15 MB | Ja, nach GoBD und BGB |
| d-velop Connect | Professionelle Verwaltungen mit 100+ Einheiten | eigene Verwaltungssoftware, Finanzsoftware | 10-20 MB | Ja, mit digitaler Signatur |
| Smart-Store | Scandienstleister für große Portfolios | Externer Scanservice, dann Integration | 12-18 MB | Ja, ISO-zertifiziert |
| Dropbox Business + Custom Folders | Kleine Vermieter mit 1-10 Wohnungen | Keine native Integration | Variable | Nein, keine rechtssichere Archivierung |
Wichtig: Cloud-Speicher wie Dropbox oder OneDrive sind kein Ersatz für ein echtes Dokumentenmanagementsystem. Sie haben keine Metadaten, keine Suchfunktion für Inhalte, keine Rechteverwaltung - und keine rechtssichere Archivierung. Sie eignen sich nur für kleine Privatvermieter, die keine komplexen Pflichten haben.
Professionelle Systeme wie AKTEFIX®digital oder d-velop Connect nutzen zudem KI. Sie erkennen automatisch, ob ein Dokument ein Mietvertrag, eine Rechnung oder ein Gutachten ist - und legen es richtig ab. Das spart Stunden bei der Digitalisierung.
Best Practices: So machen Sie es richtig
Ein gutes System ist nur so gut wie seine Nutzung. Hier sind die wichtigsten Regeln, die erfolgreiche Verwalter befolgen:
- Starten Sie mit den häufigsten Dokumenten. Digitalisieren Sie zuerst Mietverträge, Abrechnungen und Schriftwechsel. Baupläne und historische Unterlagen kommen später.
- Verwenden Sie professionelle Scandienstleister. Selbst scannen ist teuer und fehleranfällig. Experten wie Smart-Store verwenden Hochleistungsscanner mit automatischer Farb- und Texterkennung - und liefern die Dateien direkt in Ihr System.
- Definieren Sie klare Zugriffsrechte. Der Hausmeister braucht nicht den Mietvertrag des Nachbarn. Der Buchhalter braucht keine Baupläne. Nutzen Sie Rollen: Verwalter, Buchhaltung, Hausmeister, Eigentümer.
- Schulen Sie Ihr Team. 68 % der Implementierungsprobleme liegen an fehlender Schulung. Ein 3-tägiger Workshop mit Live-Übungen reicht aus - und verhindert später Chaos.
- Archivieren Sie rechtssicher. Nur Systeme, die GoBD-konform sind, erfüllen die Anforderungen der Finanzbehörden. Prüfen Sie vor dem Kauf: Ist die Archivierung dokumentiert? Gibt es eine digitale Signatur?
- Verknüpfen Sie mit anderen Systemen. Wenn Ihre Buchhaltung mit DATEV läuft, sollte die digitale Akte automatisch die Rechnungen verlinken. Das vermeidet Doppelarbeit.
Ein weiterer Tipp: Machen Sie eine „Digitalisierungs-Checkliste“ für jedes Objekt. Notieren Sie, welche Dokumente schon digital sind, welche fehlen, und wer sie bereitstellt. So verlieren Sie nichts.
Wie lange dauert die Umstellung?
Die erste Digitalisierung ist der größte Aufwand. Aber er lohnt sich. Für ein Portfolio mit 100 Wohnungen braucht man im Durchschnitt 14 Arbeitstage - inklusive Scannen, Klassifizieren und Einpflegen.
Das klingt viel? Vergleichen Sie das mit dem, was Sie später sparen: 87 % schnellerer Zugriff auf Dokumente, 90 % weniger physischer Speicherplatz, 70 % weniger Anrufe wegen verlorener Unterlagen. Die Amortisation liegt bei durchschnittlich 7 Monaten - danach zahlt sich das System allein durch Zeitersparnis aus.
Ein kleiner Vermieter mit 5 Wohnungen kann die Digitalisierung in 2-3 Tagen erledigen - mit einem Scanner und einem einfachen Tool wie AKTEFIX®digital Basic. Es geht nicht darum, alles auf einmal zu machen. Sondern darum, mit den wichtigsten Dokumenten zu beginnen.
Was kommt als Nächstes?
Die digitale Aktenführung ist kein Ende, sondern ein Anfang. In 2025 wird sie noch intelligenter:
- KI wird vorhersagen, wann eine Heizung gewartet werden muss - und holt automatisch das letzte Gutachten aus der Akte.
- Mobile Apps erlauben es Hausmeistern, Fotos von Schäden direkt in die Akte hochzuladen - mit Ort, Datum und Beschreibung.
- Blockchain wird für Mietverträge getestet: Einmal unterschrieben, unveränderlich archiviert - wie ein digitales Notariat.
- IoT-Sensoren (z. B. für Heizung, Wasser, Lüftung) senden Daten direkt in die Akte - und lösen automatisch Wartungsaufträge aus.
Die Zukunft der Immobilienverwaltung ist nicht mehr papierbasiert. Sie ist vernetzt, automatisch und datengesteuert. Wer heute nicht digitalisiert, verliert nicht nur Zeit - er verliert auch Mieter, die moderne Verwaltung erwarten.
Frequently Asked Questions
Kann ich meine bestehenden Papierakten selbst digitalisieren?
Ja, aber es lohnt sich selten. Selbst scannen ist zeitaufwendig, fehleranfällig und ergibt oft schlechte Qualität. Scanner verlieren Text, Farben werden verzerrt, Dokumente werden falsch benannt. Professionelle Dienstleister wie Smart-Store scannen mit Hochleistungsgeräten, erkennen automatisch Dokumenttypen und liefern die Dateien bereits mit korrekten Metadaten - inklusive OCR für Volltextsuche. Für mehr als 20 Akten ist ein externer Service die bessere Wahl.
Ist eine digitale Akte rechtssicher?
Nur, wenn das System GoBD-konform ist - also den Grundsätzen zur ordnungsgemäßen Buchführung und Dokumentenarchivierung entspricht. Das bedeutet: unveränderbare Speicherung, lückenlose Dokumentation, digitale Signatur, Zugriffskontrolle und Nachweisbarkeit. Cloud-Speicher wie Dropbox sind nicht GoBD-konform. Professionelle Lösungen wie AKTEFIX®digital oder d-velop Connect sind es. Prüfen Sie immer die Zertifizierung vor dem Kauf.
Welche Rolle spielen Gutachten in der digitalen Akte?
Gutachten sind zentrale Dokumente - besonders Energieausweise, Schimmelpilzgutachten oder Statikgutachten. Sie beweisen den Zustand der Immobilie und schützen Sie vor Haftungsansprüchen. In der digitalen Akte werden sie mit Datum, Auftraggeber, Gutachter und Gültigkeitsdauer verknüpft. Sobald ein Gutachten abläuft, warnt das System automatisch. So vermeiden Sie teure Nachbesserungen oder rechtliche Probleme.
Brauche ich ein teures System, wenn ich nur 3 Wohnungen vermiete?
Nein. Für kleine Vermieter reicht eine einfache Lösung wie AKTEFIX®digital Basic oder eine strukturierte Cloud-Ordnerstruktur mit klaren Benennungsregeln (z. B. „2023_Mietvertrag_Wohnung_5“). Wichtig ist: Alle Dokumente digital, alle gleich benannt, alle leicht auffindbar. Ein teures DMS brauchen Sie erst ab 10 Wohnungen - wenn die Zeitersparnis den Preis rechtfertigt.
Wie lange muss ich digitale Akten aufbewahren?
Nach deutschem Recht müssen Mietverträge und Abrechnungen 10 Jahre aufbewahrt werden, Baupläne und Gutachten bis zu 30 Jahre. Digitale Systeme setzen automatisch Fristen und erinnern an das Ablaufdatum. Einige Lösungen archivieren Dokumente sogar über 50 Jahre - ideal für den Erhalt von historischen Objekten oder Denkmalschutzimmobilien.