Maklerprovision: Was Sie als Käufer und Verkäufer wissen müssen

Die Maklerprovision, die Vergütung, die ein Immobilienmakler für den Verkauf oder die Vermietung einer Immobilie erhält ist oft der größte einzelne Kostenposten bei einem Immobilienkauf – und trotzdem verstehen die meisten nicht, wie sie zustande kommt. In Österreich und Deutschland wird sie meist als Prozentwert des Kaufpreises berechnet, aber wer zahlt sie? Und warum ist sie manchmal doppelt so hoch wie nötig? Die Antwort liegt nicht im Gesetz, sondern in der Vertragsklausel – und da liegt der Hase im Pfeffer.

Ein Immobilienkauf, der Prozess, bei dem eine Immobilie von einem Verkäufer an einen Käufer übertragen wird ist kein einfacher Tausch. Er umfasst notarielle Gebühren, Grunderwerbsteuer, Grundbucheintrag – und die Maklerprovision. Diese kann zwischen 3 % und 7 % des Kaufpreises betragen, je nach Region und Vertrag. In vielen Fällen wird sie zwischen Käufer und Verkäufer aufgeteilt, aber das ist nicht automatisch so. Wenn der Verkäufer den Makler beauftragt, ist er rechtlich verpflichtet, die Provision zu zahlen – es sei denn, er hat im Vertrag explizit vereinbart, dass der Käufer zahlt. Das ist kein Trick, sondern Standard in vielen Bundesländern. Und genau das ist der Punkt, den viele Käufer ignorieren, bis sie die Rechnung sehen.

Die Provisionssatz, der festgelegte Prozentsatz, mit dem die Maklervergütung berechnet wird ist nicht gesetzlich festgelegt. Er ist verhandelbar. Ein Makler, der Ihnen sagt, "Das ist der Standard", lügt. In manchen Regionen liegt er bei 3,57 % inklusive Mehrwertsteuer, in anderen bei 6 % und mehr. Und wenn Sie als Käufer mit einem Makler arbeiten, der Ihnen gleichzeitig eine Immobilie anbietet, dann ist er oft der Makler des Verkäufers – und bekommt die volle Provision. Das ist legal, aber nicht immer fair. Fragen Sie: Wer hat den Makler beauftragt? Und wer zahlt am Ende? Das ist der entscheidende Unterschied zwischen einem guten und einem teuren Kauf.

Ein Immobilienverkauf, der Prozess, bei dem ein Eigentümer seine Immobilie an einen Käufer übergibt ist oft einfacher: Der Verkäufer wählt den Makler, der den Preis aushandelt und den Käufer findet. Die Provision ist dann seine Einnahme. Aber auch hier gilt: Nicht jeder Makler ist gleich. Ein guter Makler bringt mehr Interessenten, verkauft schneller und vermeidet teure Fallstricke. Ein schlechter macht nur Papierkram – und kostet trotzdem genauso viel. Deshalb lohnt es sich, nicht nur nach dem niedrigsten Provisionssatz zu suchen, sondern nach der Erfahrung, der Reichweite und der Transparenz.

Und dann gibt es noch die Kaufnebenkosten, alle zusätzlichen Kosten, die neben dem Kaufpreis anfallen, wie Notar, Grunderwerbsteuer und Maklerprovision. Sie können leicht 10–15 % des Kaufpreises ausmachen. Wer das nicht bedenkt, rechnet mit einem falschen Budget. Und das führt zu Überraschungen, die den Kauf gefährden. Die Maklerprovision ist nicht der einzige Kostenfaktor – aber sie ist der, den Sie am leichtesten beeinflussen können.

Was Sie in den folgenden Beiträgen finden, sind klare, praxisnahe Anleitungen: Wie Sie die Provision verhandeln, wie Sie erkennen, ob ein Makler fair arbeitet, warum manche Verträge Sie teuer werden lassen – und wie Sie als Käufer oder Verkäufer die richtigen Fragen stellen, bevor Sie unterschreiben. Es geht nicht darum, Makler zu verteufeln. Es geht darum, sie nicht über den Tisch ziehen zu lassen.

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