Renovierungskredit vergleichen: Die besten Optionen und Konditionen für Hausbesitzer 2025

Renovierungskredit vergleichen: Die besten Optionen und Konditionen für Hausbesitzer 2025 Okt, 31 2025

Wenn du als Hausbesitzer in Österreich oder Deutschland eine Renovierung planst, dann weißt du: Die Kosten können schnell in die Höhe schnellen. Neue Fenster, eine Wärmepumpe, Dämmung - alles zusammen kostet oft mehrere zehntausend Euro. Aber du musst nicht alles aus eigener Tasche bezahlen. Ein Renovierungskredit kann dir helfen, die Maßnahmen zu finanzieren - und das oft mit deutlich besseren Konditionen als ein normaler Ratenkredit.

Warum ein Renovierungskredit besser ist als ein normaler Kredit

Ein gewöhnlicher Ratenkredit für Möbel oder einen neuen Fernseher hat oft Zinsen von 7 % oder mehr. Ein Renovierungskredit dagegen liegt Anfang 2025 zwischen 3,5 % und 4 %. Warum? Weil er zweckgebunden ist. Die Bank weiß: Das Geld fließt nicht in einen Urlaub, sondern in deine Immobilie. Und das macht sie risikofreudiger. Laut Verivox sparen Hausbesitzer durch die Angabe des Verwendungszwecks „Modernisierung“ bis zu 14,29 % an Zinsen im Vergleich zu einem ungebundenen Kredit.

Das ist kein kleiner Unterschied. Bei einem Kredit von 50.000 € über 10 Jahre bedeutet das eine Ersparnis von über 8.000 € an Zinsen. Und das ist nur der Anfang. Wenn du zusätzlich staatliche Förderungen wie die KfW-Programme nutzt, kannst du noch mehr sparen - manchmal bis zu 30 % der Gesamtkosten.

Was genau kann mit einem Renovierungskredit finanziert werden?

Nicht jede Renovierung zählt. Der Kredit ist nur für Maßnahmen zugelassen, die die Energieeffizienz deines Hauses verbessern oder es modernisieren. Dazu gehören:

  • Neue Fenster mit Wärmeschutzverglasung
  • Dämmung von Dach, Außenwänden oder Kellerdecke
  • Austausch von alten Öl- oder Gasheizungen gegen Wärmepumpen oder Holzpelletkessel
  • Installation von Photovoltaikanlagen
  • Barrierefreie Umbauten (z. B. Treppenlifte, breitere Türen)
  • Modernisierung der Lüftungsanlage

Was nicht geht? Neue Fliesen im Badezimmer, eine Küchenumgestaltung ohne energetischen Mehrwert oder ein neues Sofa. Die Bank verlangt Nachweise - Rechnungen, Fotos, Gutachten - dass die Gelder tatsächlich für die genehmigten Maßnahmen verwendet wurden.

Die wichtigsten Anbieter im Vergleich

Du hast mehrere Wege, um einen Renovierungskredit zu bekommen. Die Wahl des Anbieters macht einen großen Unterschied.

1. KfW-Programme (staatlich gefördert)
Die KfW ist der größte Akteur im Bereich der energetischen Sanierung. Sie bietet Kredite mit Zinssätzen ab 1,15 % - aber nur, wenn du bestimmte Standards erfüllst. Das KfW-Programm 300 („Effizienzhaus 40“) verlangt, dass du dein Haus so sanierst, dass es nur noch 40 % des Energiebedarfs eines Neubaus verbraucht. Für Familien gibt es das Programm „Jung kauft Alt“ (KfW 308), das besonders günstig ist und auch für ältere Häuser gilt. Seit Oktober 2024 wurden die Anforderungen gelockert: Auch Häuser mit schlechterer Bausubstanz können jetzt gefördert werden.

2. Direktbanken wie ING und Wüstenrot
ING bietet Renovierungskredite mit Laufzeiten bis zu 120 Monaten und ohne Grundbucheintrag. Du brauchst also nicht deine Immobilie als Sicherheit einzutragen. Die Kreditsumme liegt bei bis zu 120.000 €. Wüstenrot geht noch weiter: Bis zu 75.000 € ohne Grundbucheintrag, mit Zinsen ab 3,7 %.

3. Volksbanken und Sparkassen
Die regionalen Banken bieten oft individuelle Beratung und können Kredite mit günstigen Konditionen vergeben, besonders wenn du schon ein Konto oder ein Bausparprodukt bei ihnen hast. Ihr Nachteil: Die Prozesse sind oft langsamer, die Online-Tools weniger benutzerfreundlich.

4. Vermittler wie Baufi24, Dr. Klein oder Hypofriend
Diese Unternehmen vergleichen für dich mehrere Banken und KfW-Programme auf einmal. Sie haben Zugang zu exklusiven Konditionen und helfen dir beim Antrag - besonders bei komplexen Förderungen. 78 % der Nutzer auf Trustpilot bewerten Baufi24 mit 4,2 von 5 Sternen - vor allem wegen der klaren Beratung. Aber: Du zahlst keine Gebühr, der Anbieter wird von der Bank bezahlt.

Vergleich der Renovierungskredit-Anbieter KfW, ING und Sparkasse mit Icons für Energieeffizienzmaßnahmen.

Der entscheidende Schlüssel: Der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP)

Seit Januar 2024 ist ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) für viele KfW-Programme Pflicht. Das ist kein bloßes Formular. Es ist ein detaillierter Plan, der von einem zertifizierten Energieberater erstellt wird. Er zeigt dir Schritt für Schritt, welche Maßnahmen du wann durchführen solltest, um die besten Fördermittel zu bekommen - und wie du langfristig den Energieverbrauch senkst.

Warum ist das wichtig? Weil der iSFP dir den sogenannten „Bonus“ bringt: Die maximal förderfähigen Kosten steigen von 30.000 € auf 60.000 € pro Wohneinheit. Und du bekommst zusätzlich 5 % Zuschuss. Das kann bis zu 3.000 € mehr sein. Ein Energieberater kostet zwischen 800 und 2.000 € - aber das ist eine Investition, die sich oft innerhalb von 2 Jahren amortisiert, wenn du die Förderung richtig nutzt.

Wie viel kannst du wirklich bekommen? Förderung vs. Kredit

Viele Hausbesitzer verwechseln Förderung mit Kredit. Das ist ein großer Fehler.

  • KfW-Kredit: Du bekommst Geld, das du zurückzahlen musst - aber mit niedrigen Zinsen (bis zu 1,15 %).
  • KfW-Zuschuss: Das ist Geld, das du nicht zurückzahlen musst. Aber nur, wenn du bestimmte Standards erfüllst (z. B. Energieeffizienzhaus 40).
  • BAFA-Einzelmaßnahmen: Für einzelne Maßnahmen wie Wärmepumpen oder Dämmung gibt es bis zu 30 % Zuschuss.

Die beste Strategie? Kombiniere alles. Beispiel: Du willst eine Wärmepumpe einbauen (BAFA-Zuschuss: 30 %), deine Fassade dämmen (KfW-Kredit mit 1,5 % Zins) und die Fenster tauschen (KfW-Zuschuss 20 %). Ein Energieberater mit iSFP zeigt dir, wie du das alles so planst, dass du maximal 270.000 € an Kredit und Zuschüssen bekommst - und das mit einer Amortisationszeit von nur 7,5 Jahren bei durchschnittlichen Heizkosten.

Transformation eines alten Hauses in ein energieeffizientes Zuhause mit goldenem Dokumentenbrücke und Zinsersparnis.

Was du vor dem Antrag unbedingt beachten musst

Ein Renovierungskredit ist kein einfaches „Klick und los“-Produkt. Hier sind die 5 größten Fallstricke:

  1. Kein Eigenkapital? Dann verpasst du die besten Konditionen. Die meisten Banken verlangen mindestens 10-15 % Eigenkapital. Wer 0 % hat, bekommt höhere Zinsen oder gar keinen Kredit.
  2. Der Antrag dauert länger als gedacht. Die KfW braucht durchschnittlich 6-8 Wochen für die Genehmigung. Ein Nutzer auf Reddit berichtete, dass sein Antrag für „Jung kauft Alt“ 4,5 Monate dauerte - 1,5 Monate länger als versprochen.
  3. Unvorhergesehene Kosten kommen immer. Experten empfehlen: Rechne mit mindestens 10 % Puffer für Überraschungen - z. B. Schimmelbeseitigung, versteckte Schäden, höhere Materialpreise.
  4. Die Zweckbindung ist streng. Wenn du das Geld für etwas anderes ausgibst, kann die Bank den Kredit kündigen. Du musst alle Rechnungen und Belege aufheben.
  5. Die Zinsen steigen. Laut der Deutschen Bundesbank werden die Zinsen bis Ende 2025 auf 4,5-6,5 % steigen. Je früher du dich entscheidest, desto günstiger.

Wie du den besten Kredit findest: 3 Schritte

1. Erstelle einen groben Sanierungsplan. Was willst du machen? Wie viel kostet das? Nutze die KfW-Förderrechner online - sie sind kostenlos.

2. Beauftrage einen Energieberater. Sag ihm, dass du einen iSFP brauchst. Er sagt dir, welche Maßnahmen förderfähig sind und wie du die besten Kombinationen findest.

3. Vergleiche mindestens drei Angebote. Verivox hat ermittelt: Die Zinsdifferenz zwischen Anbietern kann bis zu 2,3 Prozentpunkte betragen. Das ist bei 50.000 € über 10 Jahre fast 10.000 € Unterschied.

Wie du langfristig profitierst - nicht nur finanziell

Ein Renovierungskredit ist keine Ausgabe - es ist eine Investition. Nach einer Modernisierung sinken die Heizkosten im Durchschnitt um 35 %. Das bedeutet: Ein Haushalt, der vorher 2.000 € pro Jahr für Heizung ausgab, spart jetzt 700 €. In 10 Jahren sind das 7.000 € - ohne dass du etwas dafür tun musst.

Dazu kommt der Wert deiner Immobilie. Ein energetisch saniertes Haus ist heute 15-25 % wertvoller als ein unsaniertes. Und es ist leichter zu verkaufen. In Österreich und Deutschland wird die Nachfrage nach energieeffizienten Wohnungen weiter steigen - besonders wegen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), das ab 2045 den Austausch von Öl- und Gasheizungen verpflichtend macht.

Wer heute sanieren lässt, macht sich fit für die Zukunft - und spart dabei Geld, Zeit und Nerven.

Kann ich einen Renovierungskredit auch für eine Wohnung nutzen?

Ja, du kannst einen Renovierungskredit auch für deine Eigentumswohnung nutzen - vorausgesetzt, du bist der Eigentümer und hast die Zustimmung der anderen Wohnungseigentümer für die Maßnahme, wenn es um gemeinschaftliche Teile geht (z. B. Dämmung der Fassade oder Heizungsanlage). Die KfW-Programme und die meisten Banken akzeptieren auch Wohnungen, solange die Sanierung energetisch wirksam ist.

Brauche ich einen Grundbucheintrag für den Kredit?

Nicht immer. Einige Direktbanken wie ING und Wüstenrot gewähren Renovierungskredite ohne Grundbucheintrag - das heißt, deine Immobilie wird nicht als Sicherheit hinterlegt. Andere Banken, besonders Sparkassen, verlangen ihn aber. Ohne Grundbucheintrag sind die Kreditsummen oft niedriger und die Zinsen etwas höher. Wenn du einen hohen Betrag brauchst, ist der Eintrag oft sinnvoll - aber du kannst ihn auch später nachholen.

Wie lange dauert es, bis das Geld ausgezahlt wird?

Die Bearbeitungszeit liegt zwischen 6 und 12 Wochen. Bei KfW-Programmen ist die Wartezeit oft länger, weil die Anträge geprüft werden. Die Auszahlung erfolgt meist stufenweise: Nach Abschluss jeder Maßnahme (z. B. nach Einbau der Fenster) reichst du die Rechnungen ein - und dann wird der nächste Teil des Kredits freigegeben. Das verhindert Missbrauch.

Was passiert, wenn ich die Renovierung nicht fertigstelle?

Wenn du die vereinbarten Maßnahmen nicht durchführst oder nicht nachweisen kannst, kann die Bank den Kredit kündigen. Du musst dann den gesamten Betrag sofort zurückzahlen - oft mit Zinsen und Gebühren. Deshalb ist es wichtig, realistisch zu planen und nicht mehr zu finanzieren, als du auch wirklich umsetzen kannst. Ein Energieberater hilft dir dabei, einen machbaren Plan zu erstellen.

Kann ich den Kredit vorzeitig zurückzahlen?

Ja, die meisten Renovierungskredite erlauben eine vorzeitige Rückzahlung - oft ohne Vorfälligkeitszuschlag. Das ist besonders sinnvoll, wenn du nach der Sanierung Geld von einer Versicherung bekommst oder deine Erbschaft eintrifft. Lies aber immer die Konditionen deines Vertrags genau: Einige Banken verlangen eine Gebühr, wenn du innerhalb der ersten 2 Jahre zurückzahlst.

Gibt es Förderungen für ältere Häuser?

Ja, besonders das KfW-Programm „Jung kauft Alt“ (308) ist speziell für ältere Immobilien gedacht. Seit Oktober 2024 wurden die Anforderungen gelockert: Auch Häuser mit schlechter Bausubstanz können jetzt gefördert werden, solange du einen iSFP vorlegst und die Maßnahmen energetisch sinnvoll sind. Es gibt sogar Bonusförderungen, wenn du den Sanierungsfahrplan mit einem Energieberater erstellst.

1 Comment

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    Christoph Burseg

    November 1, 2025 AT 02:59

    Der iSFP ist echt ein Gamechanger, aber die Kosten für den Energieberater schrecken viele ab. Ich hab’s letztes Jahr gemacht – 1.800 € für den Plan, aber danach kriegst du 60k statt 30k Förderung. Also: Investition, keine Ausgabe. Wer’s nicht macht, zahlt später doppelt.

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