Wohnungsrenovierung: Was kostet eine komplette Sanierung wirklich?

Wohnungsrenovierung: Was kostet eine komplette Sanierung wirklich? Apr, 21 2025

Einmal alles neu? Klingt verlockend – und teuer. Viele unterschätzen, wie unterschiedlich die Preise für eine komplette Wohnungsrenovierung ausfallen können. Keine zwei Wohnungen kosten gleich viel, selbst wenn sie ähnlich groß sind.

Was macht den Unterschied? Die Lage, der Zustand und das, was du wirklich verändern willst. Ein altes Bad rausreißen oder nur neue Fliesen? Elektrik auf Vordermann bringen oder reicht ein frischer Anstrich? Schon diese Kleinigkeiten können beim Preis ordentlich reinhauen.

Spannend: Laut einer Auswertung vom Baukosteninformationszentrum kannst du für eine 70-Quadratmeter-Wohnung pauschal zwischen 15.000 und 50.000 Euro rechnen – je nachdem, wie viel du selbst machst und wie hochwertig die Materialien sind. Da fragt man sich schnell, wo sich hier sparen lässt und worauf man bei Angeboten achten sollte.

Welche Faktoren bestimmen die Renovierungskosten?

Die Kosten für eine komplette Wohnungsrenovierung sind alles andere als pauschal. Sie hängen von vielen Dingen ab, die du meistens erst merkst, wenn du richtig loslegst. Es gibt ein paar Stellschrauben, an denen du drehen solltest, um den Überblick nicht zu verlieren.

  • Größe und Grundriss: Je größer die Wohnung, desto mehr Quadratmeter müssen renoviert werden. Zehn Quadratmeter mehr Boden oder Wand summieren sich schnell bei Material und Arbeitszeit.
  • Zustand der Wohnung: Eine renovierungsbedürftige Altbauwohnung ist oft teurer als eine halbwegs gepflegte Immobilie. Schadhafte Elektroleitungen, marodes Mauerwerk oder feuchte Wände treiben den Aufwand und die Kosten hoch.
  • Wünsche und Ausstattung: Wer von Standard auf Luxus geht, zahlt drauf. Fliesen aus Italien, Design-Armaturen oder eine Fußbodenheizung – all das geht ordentlich ins Geld.
  • Eigenleistung vs. Handwerker: Wer selbst mit anpackt, spart Arbeitskosten. Komplexe Jobs wie Elektrik oder Sanitär gehören aber immer in Profi-Hände. Hier drohen sonst teure Nachbesserungen.
  • Lage und Region: In München oder Hamburg zahlst du für Handwerker und Material oft mehr als in ländlichen Gebieten – manchmal sogar doppelt so viel.

Hier mal eine grobe Übersicht, wie sich typische Kostentreiber auswirken können:

PositionKostenanteil ca.Bemerkung
Malerarbeiten10–15%Günstig selber machbar, Profis meist effizienter
Badezimmersanierung20–35%Meist größter Einzelposten
Bodenbeläge10–20%Hängt stark vom Material ab
Elektro- & Sanitärarbeiten15–30%Nicht an Fachleute sparen!

Planst du Maßnahmen wie Wanddurchbrüche oder das Versetzen von Türen, steigen die Preise weiter. Hier ist auch eine Genehmigung vielleicht nötig, was zusätzlich dauert und kostet.

Detaillierte Preisbeispiele

Wie viel kostet was genau? Das hängt natürlich stark vom Umfang der Wohnungsrenovierung ab. Damit es nicht bei reiner Theorie bleibt, hier mal ganz praktische Preisbeispiele für eine typische 70-Quadratmeter-Wohnung im normalen Zustand.

  • Malerarbeiten: Für Wände und Decken solltest du pro Quadratmeter zwischen 8 und 15 Euro einplanen. Das macht bei 250 m² Wand- und Deckenfläche etwa 2.000 bis 3.750 Euro.
  • Bodenbeläge: Laminat verlegen liegt bei 20 bis 40 Euro pro Quadratmeter, je nachdem ob du günstiges Material oder Markenware nimmst. Inklusive Einbau kommst du auf 1.400 bis 2.800 Euro.
  • Bad komplett erneuern: Hier musst du am tiefsten in die Tasche greifen. Mit Standard-Ausstattung und normalen Fliesen sind schnell 7.000 bis 15.000 Euro weg.
  • Küche renovieren: Neue Küchenzeile plus Montage, Boden und Malerarbeiten kosten mindestens 5.000 Euro. Nach oben gibt es keine Grenze.
  • Elektroarbeiten: Neue Leitungen, Steckdosen und Schalter kosten dich je nach Aufwand 2.000 bis 5.000 Euro.

Hier mal eine Übersicht als Tabelle (Preisspannen für 70 m²):

GewerkKosten (ca.)
Malerarbeiten2.000–3.750 €
Boden1.400–2.800 €
Bad7.000–15.000 €
Küche5.000+ €
Elektro2.000–5.000 €

Extra-Tipp: Die Preise können stark schwanken – vor allem wegen Material, Region und Handwerker-Verfügbarkeit. In Ballungsgebieten zahlst du für die gleiche Sanierung oft deutlich mehr als auf dem Land.

Bei einer Komplett-Renovierung landet man so insgesamt locker zwischen 17.000 und 35.000 Euro – und das sogar bei Standardmaterialien. Wer mehr Luxus oder eigene Wünsche will, muss natürlich mehr einplanen.

Sparen bei der Renovierung – so geht’s

Sparen bei der Renovierung – so geht’s

Wer einmal Preise für eine komplette Wohnungsrenovierung gesehen hat, fragt sich sofort: Wo bleibt denn da noch Geld fürs Sofa? Zum Glück kannst du an einigen Stellen wirklich clever sparen, ohne dass das Ergebnis billig wirkt oder später Ärger macht.

Der einfachste Trick: Überleg, was du wirklich machen musst – und was vielleicht noch ein paar Jahre warten kann. Zum Beispiel: Muss der Boden im Schlafzimmer wirklich jetzt neu? Oder reicht im Bad erstmal ein neuer Anstrich statt Fliesen? Die Erfahrung zeigt: Selbst kleine Kompromisse bringen oft Ersparnisse von 10-20% bei der Sanierung.

  • Selbst anpacken: Alles selbst zu machen klingt erstmal wild. Aber einfache Sachen wie Tapeten entfernen, streichen oder Laminat legen kannst du selbst ausprobieren. Das spart locker ein paar Tausender, vor allem bei größeren Flächen.
  • Angebote vergleichen: Wärest du überrascht, wie unterschiedlich die Preise von Handwerkern fürs gleiche Gewerk sind? Hol mindestens drei Angebote für größere Arbeiten ein, vor allem für Bad und Elektro. Das kann mehrere hundert bis tausend Euro Unterschied ausmachen.
  • Material selbst besorgen: Manche Firmen schlagen ordentlich was auf die Materialpreise drauf. Platziere Möbel, Fliesen oder Sanitär selbst im Baumarkt – manchmal geht das auch online günstiger. Frag vorher beim Handwerker, was du bereitstellen darfst.
  • Timing beachten: Im Winter sind viele Handwerker weniger ausgelastet. Mit etwas Glück bekommst du in der Nebensaison einen besseren Preis als im Frühling, wo alle renovieren wollen.

Hier mal ein Überblick, wie sehr du beim Selbermachen sparen kannst:

ArbeitHandwerkerkosten (Ø)Materialkosten (Ø)Mögliche Ersparnis
Malerarbeiten1.500 €300 €bis zu 1.500 €
Boden verlegen (Laminat)1.200 €500 €bis zu 1.200 €
Türen abschleifen/lackieren400 €80 €bis zu 400 €

Ganz wichtig: Spar nicht an Stellen, wo Sicherheit zählt – also bei Strom, Gas oder komplexeren Wasserinstallationen. Das gehört immer in Profi-Hände. Beim Rest lohnt es sich, eigene Zeit gegen Geld zu tauschen. Und ja, es fühlt sich echt gut an, wenn du später sagen kannst, du hast’s selbst gemacht.

Fördermittel und Finanzierungsmöglichkeiten

Eine komplette Wohnungsrenovierung kann das Konto ziemlich belasten. Aber oft lassen sich ein paar Euro retten, wenn du dich bei Fördermitteln und Finanzierungen auskennst. Gerade bei energetischen Maßnahmen oder Barrierereduzierung gibt es in Deutschland bekannte Förderprogramme, die du nutzen kannst.

Der Klassiker ist die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau). Hier bekommst du entweder günstige Kredite oder direkte Zuschüsse für Maßnahmen wie Dämmung, neue Fenster, altersgerechten Umbau oder Heizungsmodernisierungen. Wichtig dabei: Den Antrag immer stellen, bevor du loslegst. Nachträglich bekommst du nichts mehr.

Einige Programme, auf die du achten solltest:

  • KfW 261/262 – günstige Kredite für energetische Sanierungen
  • KfW 455-B – Zuschüsse für Einbruchschutz und Barrierefreiheit
  • BAFA-Zuschüsse – z.B. für den Heizungstausch (Wärmepumpe, Hybridheizung)

Wenn es um die Finanzierung geht, setzen viele auf den klassischen Bankkredit oder einen Rahmenkredit ihrer Hausbank. Die Zinsen waren lange günstig, steigen aber seit 2022 langsam wieder. Hier lohnt sich ein Angebotsvergleich. Tipp: Bei vielen Banken gibt es spezielle Renovierungskredite – oft bis 50.000 Euro, meistens ohne Grundbucheintrag.

Manche Kommunen oder Bundesländer bieten übrigens eigene Programme an, etwa für Familien, die ihren Wohnraum modernisieren. Einfach mal auf dem örtlichen Rathaus oder bei der Verbraucherzentrale nachfragen – die helfen meist unkompliziert weiter.

Eine kleine Übersicht, wie hoch die typischen Zuschüsse ausfallen können:

ProgrammTypFörderhöhe
KfW 455-BZuschuss10 % der Kosten (max. 6.250 €)
KfW 261/262Kreditbis zu 150.000 € je Wohneinheit
BAFA HeizungstauschZuschussbis zu 70 % der Kosten

Wenn du selbst unsicher bist, gibt’s Energieberater, die sich mit Sanierung und Fördermitteln auskennen – deren Honorar wird wiederum oft gefördert. Ein guter Berater rechnet sich fast immer, vor allem, wenn du sowieso eine Menge investieren willst.

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